Mit Strom spielt man nicht! |
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Bei der Ausübung unseres schönen Hobby haben wir es vielfach mit Elektrizität zu tun. Die meisten Schaltungen werden heutzutage zwar mit Niederspannungen unter 30 Volt betrieben und diese kommt zumeist aus Batterien oder aus einem Netzteil, trotzdem ist der richtige Umgang mit der Netzspannung ein sehr wichtiges Thema!
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Der Umgang mit elektrischen Geräten und mit elektrischen Anlagen birgt das Risiko eines Elektrounfalles. Bei einem Elektrounfall berührt der Mensch Teile zwischen denen eine elektrische Spannung besteht, so daß er Teil des Stromkreises wird. Die Stromstärke, die dabei den Menschen durchfließt, hängt von der Berührungsspannung und dem Widerstand der Kleidung, der Haut und der Körpergewebe ab.
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Wechselspannungen über 50 Volt und Gleichspannungen über 120 Volt sind für Menschen lebensgefährlich! |
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Für Tiere gilt das gleiche bei Wechselspannungen über 25 Volt und Gleichspannungen über 60 Volt. |
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Die Berührung mit einer Wechselspannung ist immer gefährlicher als die mit einer Gleichspannung, da es bei Wechselspannungen von 50 Hz zu Herzkammerflimmern kommen kann!
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Hierzu ein paar grundsätzliche Hinweise:
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Verhaltensregeln:
- Grundsätzlich sollte jeder der sich nicht auskennt und nicht genau weiß was er tut, die Finger davon lassen!
- Es sind immer die VDE-Bestimmungen zu beachten!
- Vor dem Öffnen von Geräten ist immer der Netzstecker zu ziehen!
- Umbedingt einen Trenntrafo benutzen, wenn ein geöffnetes Gerät betrieben werden muss um z.B. Messungen an diesem durchzuführen!
- Bei Hausinstallationen geht es nicht nur darum irgendetwas richtig anzuschließen! Wer da schon unsicher ist sollte gar nicht erst darangehen sondern unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen!
- Sehr wichtig ist neben dem richtigen Anschluss auch eine sichere, fachgerechte Verbindung! Das heißt z. B., dass man darauf achtet, dass Leiterisolierungen nicht unter Klemmschrauben geraten, die Klemmschrauben fest angezogen werden und beim Anschluss flexibler Leitungen immer Aderendhülsen benutzt werden!
- Lose Klemmstellen führen zu Wackelkontakten und erwärmen die Kontaktstelle was zu Bränden führen kann. Auch hohe Übergangswiderstände z. B. durch korridierte Leiter führen besonders bei hohen Strömen zu starker Erwärmung was ebenfalls Brände auslösen kann!
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Sicherheitsregeln/Präventivmaßnahmen:
- Jeder Elektriker sollte die Sicherheitsregeln auswendig kennen! Das gleiche gilt für den Hobbyelektroniker, auch wenn dieser in der Regel überwiegend mit Kleinspannungen zu tun hat.
- Bei Arbeiten in und an elektrischen Anlagen gelten zur Verhütung von Unfällen strenge Regeln. Jede Elektrofachkraft muss zu ihrer eigenen Sicherheit und zur Sicherheit anderer Beschäftigter diese Vorschriften genau einhalten.
- Grundsätzlich gilt: Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen sind nur unter ganz besonderen Voraussetzungen erlaubt!
- Beim Herstellen der Spannungsfreiheit müssen die fünf Sicherheitsregeln nach Normenreihe DIN VDE 0105-100 unbedingt eingehalten werden. Sie lauten:
- Freischalten
- Gegen Wiedereinschalten sichern (Hier gilt: Wer freigeschaltet hat, schaltet auch wieder ein! NIEMAND ANDERS!)
- Spannungsfreiheit feststellen
- Erden und kurzschließen
- Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
- Diese fünf Sicherheitsregeln müssen vor den Arbeiten in der oben genannten Reihenfolge angewandt werden. Nach den Arbeiten werden sie in der umgekehrten Reihenfolge wieder aufgehoben.
- Verwendung eines Fehlerstromschutzschalters (früher FI, heute RCD [Residual Current protective Device])! In der EU wurde die Bezeichnung RCD (Fehlerstromschutzeinrichtung ohne Hilfsenergie) genormt.
Die Fehlerstromschutzschaltung ist eine sehr zuverlässige Maßnahme, um gefährliche Körperströme zu verhindern. Er ist eine Schutzeinrichtung in Stromnetzen und trennt den angeschlossenen, überwachten Stromkreis vom restlichen Stromnetz, wenn Strom auf falschem Weg, etwa durch den Körper einer Person, fließt. Dazu vergleicht der Fehlerstromschutzschalter die Stromstärke des ausgehenden Stromes mit der Stärke des zurückfließenden Stromes. Nach der DIN VDE 0100-410, die am 1. Juni 2007 erschien, ist zum Personenschutz ein RCD mit einem Bemessungsstrom von 10 mA oder 30 mA für alle Steckdosenstromkreise bis 20 Ampere, die für die Benutzung durch Laien oder zur allgemenen Verwendung vorgesehen sind, vorgeschrieben! Für den Brandschutz ist einer von 300 mA vorgeschrieben!
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Die Wirkung auf den menschlichen Körper:
Sie hängt ab von:
- der Stromstärke
- der Dauer der Einwirkung
- dem Stromweg im Körper
- der Frequenz
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Kommt eine Person mit dem Nullleiter einer Steckdose, an dem kein Gerät betrieben wird, in Berührung, so passiert nichts weil sich die Person wie auch der Nullleiter auf Erdpotential befinden. Kommt eine Person dagegen mit der Phase in Berührung, dann wird ein Stromkreis von der Phase über das Erdpotential geschlossen! Durch die Person fließt ein Strom. Die Höhe dieses Stromes ist von mehreren Dingen abhängig:
- Körperwiderstand: Dieser ist je nach Person leicht unterschiedlich. Üblicherweise wird hier ein Mittelwert von etwa einem Kilo-Ohm angenommen.
- Übergangswiderstand zur Erde: Je geringer dieser ist, desto höher ist der durch den Körper fließende Strom! Wer z. B. im vierten Stock auf einen Holzboden steht hat einen schlechteren Kontakt zur Erde als jemand, der im Garten auf dem Rasen steht!
Die physiologische Wirkung des elektrischen Stroms auf den Menschen ist von der Stromstärke abhängig, die durch den menschlichen Körper fließt. Neben der Stromstärke ist auch die Einwirkdauer des Stromes wichtig. Ströme unter 1 mA sind normal nicht warnehmbar. Ströme bis etwa 10 mA haben noch keinen Einfluß auf die Herzschlagfolge und sind daher noch ungefährlich. Ströme über 10 mA sind bei längerer Einwirkdauer über 1 Sekunde schon gefährlich. Und bei kürzerer Einwirkdauer weit unter 1 Sekunde wird es ab etwa 30 mA gefährlich! Natürlich spielt auch der körperliche Zustand einer Person eine Rolle, wieviel Strom von dieser letzlich vertragen wird.
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Es werden im allgemeinen vier Stromstärkenbereiche unterschieden:
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Stromstärke
in mA
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Wirkung
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Folgen
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0...25 mA |
ab 0,5 mA Kribbeln
ab 15 mA Muskelverkrampfung |
im allgemeinen nicht tödlich |
25...80 mA |
ab 50 mA Bewußlosigkeit durch Verkrampfung der Atemmuskulatur |
unter Umständen Herzstillstand |
80 mA...5 A |
Herzkammerflimmern |
Tod durch Herzkammerflimmern |
> 5 A |
Herzstillstand |
bei nur kurzer Einwirkzeit des Stromes beginnt das Herz wieder zu schlagen; große Gefahr durch schwere Verbrennungen
(oft erst nach Tagen oder sogar Wochen). |
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Die höchstzulässige Berührungsspannungen betragen:
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Wechselspannung
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Gleichspannung
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für Menschen |
50 V
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120 V
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für Tiere |
25 V
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60 V
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Diese Werte sind nur Mittelwerte und ihre Einhaltung allein schützt nicht vor den Gefahren des elektrischen Stroms!
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Erstmaßnahmen bei Unfällen:
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- Vor allen anderen Maßnahmen: Den Strom abschalten!
(Stecker ziehen, FI-Schalter betätigen, Sicherung herausnehmen ...)
Bei Hochspannung großen Sicherheitsabstand einhalten, da ansonsten die Gefahr einer Lichtbogenbildung besteht!
Wenn eine Unterbrechung nicht möglich ist, eine Isolierung zum Verletzten und zur Erde herstellen.
Freiliegende, stromführende Kabel mit Hilfe nichtleitender Gegenstände (Besenstiel aus Holz) vom Verletzten wegziehen.
Erst dann:
- Verunglückten aus dem Gefahrenbereich bringen - Dabei auf die eigene Sicherheit achten!
- sofort Rettungskräfte verständigen
(Notruf bundesweit und in vielen europäischen Ländern: 112,
in Österreich: 144)
- soweit wie möglich "Erste Hilfe" leisten
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Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Stromunfällen:
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- Bewußtsein überprüfen (ansprechen, anfassen)
- Bei Bewußtlosigkeit:
- Atemkontrolle
Kopf nackenwärts beugen, Unterkiefer anheben/sehen, hören,fühlen
- Atmung nicht vorhanden
Suchen nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion
z.B. Reaktionslosigkeit auf Beatmung, Schlucken, Husten, Bewegungen
- Keine Atmung und/oder Kreislauffunktion erkennbar:
2 effektive Beatmungen
(Mund-zu-Nase-Beatmung bzw. Mund-zu-Mund-Beatmung)
15 x Herzdruckmassage
Arbeitsfrequenz 100 Kompressionen/Minute
2 x Beatmung
Sichtbares Heben des Brustkorbes
- Fortführung der Herzlungenwiederbelebung im Verhältnis 15 : 2
unabhängig von der Anzahl der Helfer (Fortführung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder bis zur Feststellung von Lebenszeichen)
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Beachten Sie die Hinweise im Impressum! |
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